Gemischte Fakten zu Wunden und Wundversorgung Teil 1

Vie­les dürf­te schon bekannt sein, man­ches hat man schon mal gehört aber ande­res ver­wun­dert auch!

Ab sofort erschei­nen bei uns in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den erst­mal drei Tei­le mit unter­schied­li­che Fak­ten und Infos zum The­ma „Wun­de“ bzw. „Wund­ver­sor­gung“. Ange­fan­gen bei der Defi­ni­ti­on des Begriffs „Wun­de“ bis hin zu his­to­ri­schen Angaben.

Heu­te star­ten wir mit Teil 1. Viel Spaß beim Lesen!

Definition

Das Wort „Wun­de“ kommt vom alt­hoch­deut­schen „wun­te“ (Schlag oder Ver­let­zung), im Latei­ni­schen „vul­nus“ und in Grie­chisch „trau­ma“. Per Defi­ni­ti­on ist eine Wun­de eine begrenz­te, flä­chen­haf­te Gewebs­druch­tren­nung. Unter­schie­den wird zwi­schen iatro­ge­nen (durch ärzt­li­che Maß­nah­men ver­ur­sacht) und Unfall- oder Gelegenheitswunden.

Wundarten

Es gibt vier ver­schie­de­ne Wund­ar­ten, näm­lich die

  • Mecha­ni­schen Wunden
    • z. B. Schnitt‑, Quetsch- oder Bisswunden
    • Ent­ste­hen durch äuße­re Gewalteinwirkung
    • Kön­nen geschlos­sen oder offen sein
    • Oft ist nicht sicht­ba­re Struk­tur (Ner­ven, Sehen, Orga­ne, Kno­chen) auch beschädigt
  • Ther­mi­sche Wunden
    • Ent­ste­hen durch Ein­wir­kun­gen von Hit­ze oder Kälte
    • Gera­de Ver­brü­hun­gen sind häufig
    • Schon 45 °C sind schädigend
  • Che­mi­sche Wunden
    • Ent­ste­hen durch Säu­ren oder Lau­gen (z. B. geplatz­te Bat­te­rien, Haushaltsreiniger)
    • Säu­re­ver­let­zun­gen füh­ren meist zu tro­cke­ner, fes­ter Koagu­la­ti­ons­ne­kro­se, die scharf von der Wund­um­ge­bung abge­grenzt ist
    • Bei Lau­gen kommt es zu einer Erwei­chung des Gewe­bes und Bil­dung einer Kol­li­qua­ti­ons­ne­kro­se, wel­che als weiß­li­cher, wei­cher und schmie­ri­ger Schorf oft tie­fe­re Gewe­be­schä­di­gun­gen verdeckt
  • Strah­len­be­ding­te Wunden
    • Ent­ste­hen durch Bestrah­lung mit ioni­sie­ren­den Strahlen
    • z. B. Rönt­gen­strah­len, radio­ak­ti­ve Iso­to­pe oder UV-Strahlung
    • Ähneln Ver­bren­nun­gen, sind aber pro­ble­ma­ti­scher in der Heilung
    • Legen grund­le­gen­de Wund­hei­lungs­pro­zes­se nahe­zu voll­stän­dig still
Übungs­ein­heit zur Wundversorgung

Wundzustand

Den Zustand von Wun­den kann man ent­we­der nach Mor­pho­lo­gie, nach Far­be oder nach Struk­tur beschrei­ben. Der aktu­el­le Exper­ten­stan­dard „Pfle­ge von Men­schen mit chro­ni­schen Wun­den“ emp­fiehlt, die Wun­de nach den mor­pho­lo­gi­schen Struk­tu­ren (z. B. feuch­te Nekro­se, Hyper­gra­nu­la­ti­on, Bio­film, etc.) zu beschrei­ben, da es bei den ande­ren Kate­go­rien häu­fig zu Miss­ver­ständ­nis­sen kom­men kann.

Wei­te­re span­nen­de The­men aus der Wund­ver­sor­gung bie­tet der Inter­dis­zi­pli­nä­re Wund­Con­gress (IWC), wel­cher am 25. Novem­ber live in den Köl­ner Sar­to­ry-Sälen statt­fin­det sowie auch online über­tra­gen wird. Hier geht es zur Anmel­dung für den WundCongress.

(Quel­len: www.wikipedia.org; www.rechtsdepesche.de; Schlat­höl­ter M (2005): Geschich­te der Theo­rie und Pra­xis der Wund­hei­lung und Wund­be­hand­lung unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung des 19. und 20. Jahr­hun­derts. Dis­ser­ta­ti­on, Westf. Wil­helms-Uni­ver­si­tät Müns­ter; Bül­te­mann A, Daum H, Sell­mer W (2018): Wund­fi­bel. 3. Aktua­li­sier­te und erwei­ter­te Auf­la­ge, Berlin)