Hilfe zur Selbsthilfe – Wundheilung beginnt bereits im Kopf
Ein Interview mit PD Dr. med. Gunnar Riepe
Beim 14. Interdisziplinären WundCongress (IWC) am Donnerstag, 25. November, in den Kölner Sartory-Sälen ist er mit seinem Vortrag der Eröffnungsredner: „Hilfe zur Selbsthilfe – Wundheilung beginnt bereits im Kopf“ ist die These des Referats von PD Dr. med. Gunnar Riepe, Chefarzt am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Heilig Geist im rheinland-pfälzischen Boppard, sowie Mitentwickler der „Wund-Uhr“. Im Video-Interview mit Kongress-Initiator Prof. Dr. Volker Großkopf spricht er über seine Ansätze und Ideen.
Die Corona-Pandemie, jedoch auch die sich ausbreitenden multiresistenten Keime, hätten die Wundarbeit erschwert. „MRSA ist die Lepra der Neuzeit. Die Patienten sind isoliert“, schilderte Riepe. Die Isolation und die infolge der Pandemie zusätzliche Hemmnis, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, hätte gerade bei chronischen Wundpatienten verheerende Auswirkungen, wie Riepe aus seiner Arbeit weiß. „Wir haben Füße gesehen, die förmlich abfaulten. Wir haben Menschen gehabt mit sogenannten nekrotisierender Fasziitis, die die Beine verloren haben.“
Interessanterweise seien jedoch Angehörige in Angesicht von Pandemie und Personalknappheit mehr bereit, bei der Pflege ihrer Verwandten mitzuhelfen. In schweren Fällen habe eine chronische Wundbehandlung eine gewisse palliative Komponente – nicht mehr die komplette Heilung werde angestrebt, sondern das bestmögliche Leben mit der Wunde. Es sei zudem gut, auch Patienten so viel wie möglich mit einzubinden. „Rein von der Psychosomatik ist Selbstverantwortung des Patienten gut. Die Heilung beginnt im Kopf.“
Mehr dazu und viele weitere spannende Wundthemen werden auf dem kommenden Interdisziplinären WundCongress (IWC) – dieses Jahr als Hybridveranstaltung, virtuell aber auch live – angesprochen.
Alle Interessierten haben nach wie vor die Möglichkeit, sich für den Interdisziplinären WundCongress anzumelden. Bei der Anmeldung kann direkt entschieden werden, ob eine Anreise nach Köln oder eine Online-Teilnahme am 25. November gewünscht ist.
Hier geht es zu den verschiedenen Anmeldemöglichkeiten.