Patienten individuell wahrnehmen
Experten rufen in der Wundversorgung zu mehr Vertrauen in das Erfahrungswissen der Pflegenden auf.
Statt immer wieder neue Studien durchzuführen oder zu berücksichtigen, sollten Pflegende mehr auf ihr Erfahrungswissen vertrauen und individuell auf Patientinnen und Patienten eingehen. Diesen praxisnahen Rat gab der Wundexperte PD Dr. Gunnar Riepe zum Auftakt des Interdisziplinären WundCongress (IWC) 2013 in Köln. Mehr als 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich dort über aktuelle Ansätze aus Praxis, Wissenschaft und Medizintechnik.
Im 6. Jahr ist der Interdisziplinäre WundCongress endgültig zu einem der wichtigsten Branchentreffpunkte der Wundversorger geworden. Zahlreiche Pflegende, Wundmanager, Ärzte und Wissenschaftler diskutierten im Plenum sowie in vier Satellitensymposien über die Rollenverteilung sowie die haftungsrechtlichen Verantwortungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit, über den Einsatz von Klassifikationen und Diagnoseverfahren im Versorgungsalltag sowie über die Einbindung telemedizinischer Anwendungen zur Koordinierung der Patientenbetreuung.
„Von moderner Wundversorgung profitieren bis zu sieben Millionen Betroffene in Deutschland. Praktiker, Wissenschaftler und Unternehmen zusammenzubringen und dadurch innovative Ansätze für die alltägliche Patientenversorgung zu entwickeln ist das Ziel unseres Kongresses“, so Initiator Prof. Dr. Volker Großkopf zum Abschluss des Kongresstages in Köln.
Die Tagung wurde erneut durch eine umfangreiche Fachausstellung ergänzt, die von den Besucherinnen und Besuchern rege genutzt wurde. Im Plenum und in den Satellitensymposien waren hochkarätige Referenten wie der Greifswalder Hygieniker Prof. Dr. Axel Kramer oder der Kölner Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Michael Isfort zu hören.
Viele Vorträge, Bilder und Videos des IWC 2013 sind in Kürze im Internet unter www.wundcongress.de zu finden. Im kommenden Jahr wird sich der Interdisziplinäre WundCongress unter dem Titel „Wunden verstehen – Wunden heilen“ erneut mit Innovationen, Konzepten und Lösungen in der Wundversorgung beschäftigen.