Workshop der medi GmbH: Die „Wickelkunst“ in der Kompressionstherapie

Wund­rei­ni­gung, Wund­ent­stau­ung und Rezi­div­pro­phy­la­xe – zu den drei Säu­len der Wund­the­ra­pie konn­ten sich die Teil­neh­mer des 10. Inter­dis­zi­pli­nä­ren Wund­Con­gres­ses im Rah­men des Work­shops „Ulcus­the­ra­pie neu gese­hen“ der medi GmbH informieren.

In Grup­pen zusam­men­fin­den und selbst Hand anle­gen – so in etwa hät­te auch das The­ma des Insel­work­shops der medi GmbH lau­ten kön­nen, der im Rah­men des 10. Inter­dis­zi­pli­nä­ren Wund­Con­gres­ses (IWC) statt­fand. Inter­es­sier­te Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer konn­ten sich hier über die grund­le­gen­den Säu­len der Wund­the­ra­pie – Wund­rei­ni­gung, Wund­ent­stau­ung und Rezi­div­pro­phy­la­xe – infor­mie­ren. Dar­über hin­aus bot der Work­shop an meh­re­ren Sta­tio­nen die Mög­lich­keit, die rich­ti­ge „Wickel­kunst“ von Kom­pres­si­ons­ban­da­gen zu erlernen.

Der Wickel­kurs bot die Mög­lich­keit zum Erfah­rungs­aus­tausch zwi­schen den Fachkräften.

Das A und O in der Kompressionstherapie: die richtige Wickeltechnik

Zu Beginn wur­den den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern Lösun­gen zum mecha­ni­schen Débri­de­ment vor­ge­stellt. Im Anschluss erfolg­te die Ver­mitt­lung von Grund­la­gen zur Kom­pres­si­ons­the­ra­pie. Denn nach wie vor gilt die Kom­pres­si­ons­the­ra­pie bei der Behand­lung des Ulcus cru­ris veno­sum als unab­ding­bar. Inso­fern stellt das Anle­gen ent­spre­chen­der Kom­pres­si­ons­ban­da­gen bzw. die Beherr­schung der kor­rek­ten Wickel­tech­nik das A und O dar, um betrof­fe­nen Pati­en­ten eine ange­mes­se­ne Behand­lung bie­ten zu können.

Das rich­ti­ge Wickeln muss geübt werden.

Kom­pres­si­ons­the­ra­pie bei Ulcus cru­ris veno­sum – d.h. vor allem den rich­ti­gen Druck zu errei­chen: Evi­denz­ba­sier­te Leit­li­ni­en und Stan­dards geben hier­zu einen Druck von 40 bis 60 mmHg (bzw. 50 bis 60 mmHg bei der Anla­ge von Kurz­zug­bin­den) vor. Erfah­rungs­ge­mäß berei­tet aber genau das den Prak­ti­kern oft­mals Schwierigkeiten.

Im Rah­men des Work­shops hat­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des­halb nicht nur die Mög­lich­keit Wickel­tech­ni­ken zu üben, son­dern dabei auch die erreich­ten Druck­wer­te zu ermit­teln: Mess­son­den, die wäh­rend der prak­ti­schen Übun­gen zum Ein­satz kamen, offen­bar­ten, dass nicht alle in der Lage waren, die gefor­der­ten Wer­te zu errei­chen. Das heißt aber nicht, dass es grund­sätz­lich nicht mög­lich ist. Es braucht nur Übung und vor allem eine rich­ti­ge Anlei­tung. Und genau die wur­de den Teil­neh­mern in dem Work­shop geboten.

Hier wur­de erfolg­reich gewi­ckelt. Rechts im Bild ist Kers­tin Protz, die durch den Kurs führte.

„Die­se Vari­an­te der Kom­pres­si­ons­ban­da­gie­rung wird vor allem bei Pati­en­ten ange­wandt, die auf einen Pfle­ge­dienst ange­wie­sen sind und sich den Kom­pres­si­ons­wi­ckel nicht selbst anle­gen kön­nen“, erklär­ten die Exper­ten von medi. Umso wich­ti­ger sei das rich­ti­ge Know-How der Pfle­ge­kräf­te, um die Ban­da­gie­rung mit dem erfor­der­li­chen Druck umset­zen zu können.

Alternative zum Wickel

Doch es muss nicht zwangs­läu­fig ein Wickel sein: Ins­be­son­de­re bei noch mobi­len und aut­ar­ken Pati­en­ten kommt immer häu­fi­ger die soge­nann­te Adap­ti­ve Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung zum Ein­satz. Anstatt zu wickeln wer­den hier Klett­ban­da­gen ver­wen­det. Die­se las­sen sich in der Regel auch ganz ein­fach selbst anzie­hen. Über eine Mess­scha­blo­ne lässt sich der Kom­pres­si­ons­druck indi­vi­du­ell ein­stel­len. Ins­ge­samt erscheint die Adap­ti­ve Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung ide­al für die Pati­en­ten zu sein, die ein gewis­ses „Pfle­ge­selbst­ma­nage­ment“ betrei­ben wollen.

Erfolg­rei­che Teil­neh­me­rinn­nen des Wickelkurses.

Zum Abschluss des Work­shops wur­den noch ver­schie­de­ne Hilfs­mit­tel vor­ge­stellt. Die­se sol­len das Arbei­ten im Rah­men der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie erleich­tern: Von But­ler-Vari­an­ten, die als An- und Aus­zieh­hil­fe für Kom­pres­si­ons­strümp­fe die­nen, über Rund-und Flachstrick­strümp­fe in allen Far­ben und Mus­tern bis hin zum Schaum mit Rost­kas­ta­nie, der für einen guten Halt der Strümp­fe sorgt.

Der Work­shop war Teil des 10. Inter­dis­zi­pli­nä­ren Wund­Con­gres­ses (IWC), der am 30. Novem­ber mit über 1.000 Teil­neh­mern in den Köl­ner Sar­to­ry-Sälen statt­ge­fun­den hat.